Kapelle "der heiligen Gottesmutter Maria, der Friedenskönigin"

Die Feierlichkeiten zur Einweihung der Kapelle

1924 25 E01 Silvesterschmid318042014

Sylvester Schmid

Eine "schlichte" Einladung erging neben der Hausacher Geistlichkeit an Kaplan Geier in Baden Baden, ehemals beliebter Vikar in Hausach, Pfarrer Josef Simon, Oberprechtal, wurde durch den Maurer benachrichtigt, Pater Willibrod kam schon Tage vorher, Vetter Hermann (Fuggispfarrer), Kaplan in Oberwinden, der Mühlsteiner aus Nordrach, der selbst eine Hofkapelle errichtet hatte. Trotz einsetzendem Regen kamen die Einbacher, viele Hausacher und Mühlenbacher. "Nun kurz und gut, es war der Platz auf dem ich, sowie der Nachbar das Gras abgemäht hatten etwas zu klein und es musste noch ziemlich darüber hinaus dasselbe vertrampelt werden."

"Am Vorabend des Einweihungsfestes ließen wir zum ersten Mal des Glöckchens Ruf zum Gruße Mariens hören, während donnernd die Böllerschüsse ihr dröhnendes Echo, an den Bergwänden wiederhallte. Auch in der Morgenfrühe wetteiferten diese Ehrensalven von 2 Seiten, die der Söhne des Nachbarn und diese der Söhne des Vetter Fuggis, welche durch Schießmeister Stehle aus Hausach gelöst wurden, also auf diese alten, bald vom Aussterben begriffenen Brauch wurde an diesem Tag wieder eindrucksvoll gepflegt, ohne dass ich es haben wollte."

Die erste Hl. Messe las in der Kapelle Pfarrer Brunner in Konzelebration mit Kaplan Geier und Pater Willibrod. Er predigte über die Entstehungsgeschichte der Kapelle in bildhafter Verbindung mit der alttestamentlichen Geschichte von "Jakob und der Himmelsleiter".

Das zweite Opfer feierte Kaplan Geier. Er predigte über die "Mutter Gottes als Helferin in allen Nöten und Drangsalen".

Das dritte Opfer feierte Franziskaner-Pater Willibrod für die Seelenruhe der Gefallenen. Unter der Leitung von Organist Stehle sang der Kirchenchor eine Fülle der schönsten Mutter-Gottes-Lieder.

So wurde die Namensgebung der Kapelle, der "heiligen Gottesmutter Maria, der Friedenskönigin" in den 3 Gottesdiensten erklärt.

Das Mittagessen war auf dem Spänlehof bereitet von den tüchtigen und fleißigen Köchinnen, den Töchtern des Romansbauern Karline und Zäzilie. Zuvor mussten "auch die alten schwarzen Wände der Behausung auf dem Spänlehof sich eine kleine Verzierung gefallen lassen... Beinahe zu klein waren die Räumlichkeiten für die 125 Gäste, die in fröhlicher heiterer Stimmung nur gar zu schnell verlief "

"Von all den Reden, 7 waren es an der Zahl, verdient wohl am meisten die des Nachbarn Karl Harter hervorgehoben zu werden. Mit derben Worten widersprach er gar manchem seiner Vorredner bezüglich meines Versprechens. Hätte er den Nagel nicht auf den Kopf getroffen, würde ich es hier nicht niederschreiben. Die Entstehung der Kapelle rühre von niemand anders als von unserer Mutter. Das kann am wenigsten ich abstreiten. Hätte ich nicht diese fromme und gute Mutter gehabt, wäre ich nicht vom Felde heimgekommen... Hätten meine Geschwister nicht durch das Gebet im Auftrag der Mutter während des Krieges so vieles getan, wären in all den vielen Gefahren nicht so viele sichtliche Wunder an mir geschehen !"

Text/Bild: Bernd Schmid
Zitate s.o.