Italienische Militärinternierte "IMI"
Italienische Zivilarbeiter galten als "Verräter"
Auf Führererlass wurden aus den "italienischen Kriegsgefangenen" italienische Militärinternierte "IMI" . Damit wurde die Genfer Konvention umgangen, und der Einsatz dieses Personenkreises war in der Rüstungsindustrie problemlos möglich. Für die überwiegend westlichen Zwangsarbeiter wurde der Status "Zivilarbeiter" eingeführt, was zu einer meldeamtlichen Erfassung und der Ausstellung des "Fremdenpasses" führte.
Nach dem Waffenstillstand der Italiener mit den Alliierten galten italienische Kriegsgefangene im Reich als Verräter und wurden ähnlich wie Russen und Ukrainer menschenverachtend behandelt. Bemerkenswert ist die Aufforderung der "Mannesmann-Stahlblechbau AG" an die Deutschen Arbeiter bezüglich des Umgangs mit Ausländern, Ostarbeitern und Kriegsgefangenen.
In der Hausacher "Krone" waren sowohl Italiener wie Franzosen untergebracht. Die Italiener hatten ihre Unterkunft im 1. Stock; der Aufenthaltsbereich der französischen Gefangenen befand sich im Tanzsaal der Gaststätte. Im Innenhof wuschen die Gefangenen, die von 2 Wachsoldaten kontrolliert wurden, ihre Arbeitskleidung. In der "Krone" war auch eine Werksküche eingerichtet, die die Zwangsarbeiter der Firma Mannesmann zu versorgen hatte. Koch war ein Elsässer, den alle "Fips" nannten.
Gegenüber war in der Stadtmühle ein Franzose namens "Albért" beschäftigt. Er genoss das uneingeschränkte Vertrauen des Stadtmüllers und seiner Ehefrau. Als nach Kriegsende die französischen Besatzer in Hausach einmarschierten, war Albért auf der Seite der Hausacher Bevölkerung. Vermittelnd und mit schützender Hand verhinderte er Blutvergießen und Zerstörung.
Text und Bild: Gruppe "Wider das Vergessen" Digit. Bearb. Bernd Schmid