Eine würdige Innenausstattung der Stadtkirche

Eines der schönsten Hausacher Weihnachtsgeschenke

1894 A01 Kat Kirche 1

Ansichtskarte - Innenansicht St. Mauritius, ursprünglich mit Wandmalerei

1894 A02 Kirche Kat Innen Maier 1

Bild: Bernhard Maier 

1892 zählte das Kirchspiel Hausach 2180 Katholiken. Der Nachfolger des 1868 in Hausach ermordeten Geistlichen Joseph Keller, Pfarrer Georg Keller, hatte, wohl auch um den Gerüchten des schrecklichen Priestermordes in Hausach zu begegnen, mit Nachdruck die Planung des Neubaus der Stadtkirche voran gebracht.

Immerhin war das Neubaukapital 1867 schon auf den Betrag von 168 141 Mark angestiegen. Nach den Grabarbeiten, die am 26. Mai 1892 begonnen worden waren, fiel am 29.06.1892 der Startschuss für die eigentlichen Bauarbeiten unter Bauleiter Weitmann. Als neuer Pfarrverweser wurde Arthur Eicheler aus Überlingen eingesetzt, der aber am 23. Mai 1894 mit der Einsetzung des Pfarrers Alphons Alois Allgaier, Todtmoos, schon früh wieder nach Bernau versetzt wurde.

Pfarrer Allgaier konnte dann die Endsumme der Baukosten auflisten: Für den Bau der Kirche noch ohne Orgel, den Turmbau noch ohne Glocken waren 175 535 Mark ausgegeben. Mit den Innenkosten belief sich die gesamte Bausumme auf 210 000 Mark.

Der Hochaltar war von Bildhauer Eberle aus Überlingen gestaltet, die Orgel baute ebenso die Überlinger Firma Schwarz, die Steinhauerarbeiten stammen von der Firma Bönninger aus Ottersweier, die schmucke Innenausstattung mit Malereien fertigte der Freiburger Künstler Schillinger. Nur die Bänke durften von den einheimischen Schreinereien hergestellt werden.

Nachdem durch Pfarrer Allgaier am 16. Dezember 1894 symbolisch das ewige Licht aus der Dorfkirche in die neue Stadtkirche gebracht worden war, konnte 1894, wenn auch noch ohne Orgel und Glocken, das Weihnachtsfest in der neuen Kirche gefeiert werden.

Die Freude über das gelungene Werk, das vor allem auch ohne nennenswerte Unfälle erstellt wurde, galt damals für die Hausacher Bevölkerung wohl als eines der schönsten Weihnachtsgeschenke.

 

Text: Bernd Schmid
Quelle: Bischoff-Chronik