Thyssen veräußert das Werk in Hausach

Friedrich Simon und Heinz-Jürgen Sokohl erhalten das älteste Hausacher Werk

Das Hütten- und Hammerwerk wurde 1740 von den Brüdern Litschgi gegründet

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Die Hausacher fürchteten um Arbeitsplätze und den Verlust ihrer ältesten Industrieanlage. Fotos Helmut Selter

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Die Geschäftsführer Sokohl und Simon übernehmen aus der Hand des Altbürgermeisters und Ehrenbürgers Manfred Kienzle ein Gemälde ihres Standorts Hausach im Kinzigtal, der Stadt unter der Burg 

Im Jahre 1986 übernahmen Friedrich Simon (Technik) und Heinz-Jürgen Sokol (Kaufmann) in Eigenverantwortungung im Rahmen einer Beteiligungsgesellschaft die Geschäftsführung. Es entstand die Umformtechnik mit Kühlcontainern aus Edelstahl, die nach den Wünschen der Kunden gefertigt wurden.

Nachdem Simon und Sokol das Werk 1986 übernommen hatten und somit das mögliche "Aus" verhinderten, verkauften sie es 1998 an die spanische TEKA Gruppe, dies unter Beibehaltung ihrer bisherigen Positionen. Gemeinsam feierten sie 1990 das 250jährige Firmenjubiläum des Werkes. Während Friedrich Simon 2005 ausschied, blieb Sokol bis zum Jahre 2007. Er übergab nach kurzer Einarbeitung die Werksleitung an Jens Gozian. Es waren damals schwierige Zeiten, sprach man doch von einer möglichen Verlegung der Produktion nach Haiger.

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Der Gedenkstein, der an wechselhafte Zeiten des Werks erinnert, die durch ein viertel Jahrtausend Hausacher Heimatgeschichte geprägt ist. Die Gedenktafel ist ein Geschenk der Belegschaft. 

Befürchtet wurde damals das langsame Ausbluten des Standortes Hausach. Es gab bei den Werksangehörigen wie der Stadtverwaltung banges Hoffen auf Erhalt. Ein geschichtlicher Gedenkstein der Belegschaft erinnert an diese Ungewissheit, die vor allem die Betriebsangehörigen belastete. Die Situation hat sich zwar für den Standort Hausach verbessert, eine endgültige Klärung ist jedoch immer noch nicht erfolgt. Der Schwerpunkt der derzeitigen Produktion liegt in der Fertigung von Edelstahlcontainern. Nun bewegt sich das älteste Hausacher Unternehmen mit seiner wechselhaften Geschichte, mit vielen Eignern und immer wieder anderen Produkten dem 275 jährigen Bestehen zu, das 2015 nach begründeter Hoffnung der Werksangehörigen in ruhigem Fahrwasser gefeiert werden kann.

Quelle/Text: Helmut Selter Fotos: Helmut Selter /Digit. Bearbeitung/Text Bernd Schmid