Ein Rat- und Schulhaus soll gebaut werden

Trotz Schuldenlast ein neues Schulhaus

1824 B01 Plan1826 1926 02

Planfertiger Maurermeister J.G. Speck, Bild: Städt. Archiv 

Im Jahr 1825 zählte Hausach schon 1075 Einwohner. Seit 1780 wurden die Kinder unter der Burg in der städt. Mühle unterrichtet. Das Klappern der Mühle und das Rauschen des Kanals, das ständige Stimmengewirr der Kunden und der Mitarbeiter der Mühle waren stets Anlass für Klage. Erfolgreiches Unterrichten sei nur schwer möglich, der Wunsch, auch die zunehmend größer werdende Schar der Schulkinder angemessen zu unterrichten, wurde immer deutlicher von den Lehrern, vom Pfarrer, aber auch vom Bezirksamt in Haslach geäußert.

Über den Standort der Schule, näher beim Pfarrer (Schulaufsicht) und der Dorfkirche oder in der Stadt, näher dem Bürgermeister und der Verwaltung, einigte man sich schnell. - Allein die Schuldenlast der Stadt war so groß, dass die Umsetzung der Planung eines Schul- und Rathauses zunächst aussichtslos erschien.

Schließlich fand man für die Stadtmühle einen Käufer. Der Elzacher Müller Bernhard Schätzle und sein Haslacher Cousin Mathä Schätzle kauften die Mühle zum Preis von 7200 Gulden (entspricht 138,24 kg Feinsilber/Wert 2013: € 58 752) Man einigte sich auf den Abriss des alten Rathauses und des oberen Tores.

So konnte der rührige neue Bürgermeister Sattler trotz zerrütteter städt. Finanzlage in die konkrete Planung einsteigen: Das benötigte Eichenholz sollte im Stadtwald gehauen werden, trockenes Tannen- und Fichtenholz ebenso durch einen größeren Einschlag im Stadtwald getauscht werden, die Bausteine waren durch den Abbruch der veralteten Öfen des Hammerwerks und der beiden alten Gebäude Rathaus und oberes Tor vorhanden. Dazu sollten sich möglichst viele Hausacher zur Arbeit (Frohndienst) verpflichten, damit die Handwerkerlöhne in überschaubaren Grenzen blieben. Mit der Planfertigung konnte nun Maurermeister J.G. Speck beauftragt werden.