2. Firmengründung durch Richard Neumayer

Richard Neumayer stellt auf eine neue Produktpalette um.

Das 2. Werk in Altdorf, Kanton Uri

1870 01 Uri

Impressionen des Zerfalls und des schmiedetechnischen Umbruchs vom Handwerk zur industriellen Fertigung.
Fotos: Erika Streit-Neumayer, Familiengeschichte der Neumayers 

Richard Neumayer Sen. (Mede) wusste wohl um das Heimweh seiner Ehefrau Anna Maria und startete nun, etwas näher der Heimat, im Kinzigtal den zweiten Versuch eine eigene Schmiede aufzubauen. Am Vierwaldstätter See im deutschsprachigen Altdorf im Kanton Uri gelang ihm „im Hellgässli“ der erfolgreiche 2. Einstieg in die Gründung „seiner“ Hammerschmiede, die er zunächst pachtete, dann aber ab 1874 selbst in Besitz nehmen konnte.

Mit der Produktion von Eisen zur Erstellung von Radreifen, Hufstäben, Waffen– und Windenstäben, Gittern und Kesseleisen ließ er sich auf eine Produktpalette ein, die, im Vergleich zum bisherigen "Schiffsanker" aus Roveredo, einen besseren und schnelleren Absatz seiner Schmiedeteile ermöglichte.

Zum wirtschaftlichen Erfolg gesellte sich die Geburt eines Sohnes: Am 25.06.1873 wurde Sohn Heinrich Neumayer geboren, der als Nachfolger des Vaters bis 1963 für die spätere Entwicklung der Firma Neumayer in der 2. Generation Verantwortung tragen wird. Zum richtigen Zeitpunkt unterstützte Heinrich zunächst den Vater Richard in Gremmelsbach (Schw.) und Gutach (Schw.), später auch noch die drei Söhne Richard, Ernst und Erich in Hausach.

Nach Heinrichs Trauung am 24.04.1906 mit Caroline Haas (*1879 / + 1950) aus Mühlenbach (Schw) übernimmt er in der Nachfolge seines unternehmerisch flexiblen Vaters mit 33 Jahren eigenverantwortlich die Firmenleitung der vierten „Neumayer - Schmiede“ in Gutach.

Quelle: Erika Streit-Neumayer, Familienchronik der Neumayers
Text: Bernd Schmid